Refluxkrankheiten
Refluxösophagitis
Von einer Refluxkrankheit spricht man, wenn das Zurückfließen von Mageninhalt die Speiseröhre so irritiert, dass es zu Sodbrennen oder
Schluckbeschwerden kommt und eine Speiseröhrenentzündung entsteht. Ein Krankheitswert kann den Symptomen dann zugeschrieben werden, wenn sie subjektiv als erheblich
empfunden werden. Gelegentlicher Rückfluß von Mageninhalt ist normal. Die Refluxerkrankung ist meistens mit einem Zwerchfelllbruch vergesellschaftet.
Refluxerkrankungen können Erkrankungen der Atemwege (Lungenentzündung und Asthma) und Herzbeschwerden auslösen. Die beste und effektivste Methode zur Erkennung und Behandlung der
Refluxerkrankung der Speiseröhre (Alarmzeichen: Sodbrennen und Schluckbeschwerden) ist die Speiseröhrenmagenspiegelung.
In Verbindung mit einer örtlichen Betäubung der Rachenschleimhäute oder einem leichten medikamentösen Kurzschlaf ist die Speiseröhrenmagenspiegelung in der Hand des Geübten sehr risikoarm und ohne
Belastung für den Patienten. Gelegentlich ist eine 24-Stunden Säuremessung in der Speiseröhre zusätzlich erforderlich. Die Behandlung der Refluxerkrankung erfolgt, neben der
Veränderung der Lebensweise, durch moderne, nebenwirkungsarme, säurehemmende Medikamente, sog. Protonenpumpenhemmer.
In bestimmten Fällen kann eine chirurgische minimalinvasive Operation erwogen werden. Neue Methoden, wie die endoskpoische Nähmaschine im Rahmen einer Magenspiegelung müssen noch ihren Wert beweisen.
Bei 10 % der Patienten mit einer Refluxerkrankung wird die Speiseröhrenschleimhaut kurzfristig in Magenschleimhaut umgewandelt. Diese Form wird
Barrettspeiseröhre genannt. 10 % Patienten mit einer Barrettspeiseröhre entwickeln einen Speiseröhrenkrebs. Daher bedürfen diese Patienten einer sorgfältigen Beobachtung und ggf. einer chirurgischen
oder endoskopischen Therapie.