Fructosefehlverwertung

 

Allgemeine Infos

 

Unter einer erworbenen Fructosemalabsorption versteht man eine Krankheit, bei der der Fruchtzucker vom Dünndarm nicht aufgenommen werden kann, weil das zuständige Transportsystem nicht oder nur unzureichend funktioniert. Die Symptome sind vielfältig. Primärsymptome sind Blähungen, Durchfall oder Verstopfung im Wechsel, Bauchschmerzen etc. Wird Fruchtzucker aufgenommen, verändert sich die Darmflora und damit die Aufnahmefähigkeit im Dünndarm. Daraus ergeben sich weitere Symptome wie Reizdarm, Reizmagen, Muskelschmerzen bis hin zu einer Depression. Mit einem H2-Atemtest, der in der Praxis durchgeführt wird kann eine Verdachtsdiagnose festgestellt werden.

Ablauf eines H2-Atemtests

Morgens wird nüchtern der Atem mit einem speziellen Gerät auf H2 gemessen. Anschließend wird eine bestimmte Menge Fructose getrunken, die in einem Glas Wasser aufgelöst wurde. Dann wird ca. alle 30 Minuten wieder mit dem speziellen Gerät der H2-Gehalt im Atem gemessen. Dabei kann herausgefunden werden, ob der H2-Gehalt im Atem signifikant ansteigt.

Problem Fruchtzucker

Eine Störung der Aufnahme verursacht Bauchschmerzen

Druck im Bauch, Sodbrennen, Blähungen, ein komischer Geschmack im Mund, Durchfall oder sogar massive Verstopfungen, dazu oft Kopfschmerzen.
Die Symptome der Patienten sind vielfältig und lassen sich nicht pauschalieren. Entsprechend schwierig ist die Suche nach der Ursache.
Die wissenschaftliche Erforschung dieser "Volkskrankheit", wie sie in Österreich schon genannt wird und in Deutschland immer öfter festgestellt wird, befindet sich noch in den Anfängen.

Was ist aber eine Fructose-Malabsorption? Fructose ist der Fruchtzucker und Malabsorption bezeichnet eine Störung der Nährstoffaufnahme und des Nährstofftransports vom Darm in die Blut- und Lymphbahnen.

Bei der Fructosemalabsorption kommt es zu einer eingeschränkten Aufnahme freier Fructose im Dünndarm. Hierbei ist der Transport von Fructose aus dem Dünndarm in den Blutkreislauf eingeschränkt, es handelt sich also um eine erworbene Fruchtzuckerunverträglichkeit. Diese im Laufe eines Lebens erworbene Störung kann durch chronische Belastungen, wie z.B. durch langfristige falsche Ernährung, Antibiotikatherapien, langfristige Einnahme von Medikamenten, Umweltbelastungen und -gifte oder Magen-Darm-Infekte verursacht werden. Fruchtzucker wird aus der Nahrung normalerweise über Enzyme durch die Dünndarmwand transportiert und gelangt dann in die Blut- und Lymphbahnen. Ist das Transportsystem gestört, so wird der Fruchtzucker nur unzureichend durch den Dünndarm aufgenommen. Reste bleiben im Darm und werden später im Dickdarm mit Hilfe von Bakterien abgebaut. Die Folgen können Blähungen, Darmgeräusche, wässrige Durchfälle, Verstopfung, Reizdarm-Symptome oder kolikartige Schmerzen sein.

Wichtig ist: Es handelt sich nicht um eine Allergie. Bei einer Allergie können nämlich schon geringe Spuren eines Allergens zu einer bedenklichen, im Extremfall sogar lebensbedrohlichen allergischen Reaktion führen. Bei einer Fructosemalabsorption ist dies anders. Hier werden abhängig von der Fructosefehlverwertung, mitunter noch geringe Mengen gut vertragen. Erst wenn eine bestimme Schwelle überschritten wird, treten die oben erwähnten Symptome auf.

Fruchtzucker bei der Ernährung zu vermeiden, ist nicht leicht: Anders als der Name vermuten ließe, ist er keineswegs nur in Früchten enthalten. Haushaltszucker besteht z.B. zu je einer Hälfte aus Glucose und Fruchtzucker. Darum vertragen Patienten, die den Fruchtzucker nur unvollständig abbauen, auch keine Lebensmittel, die mit normalem Zucker hergestellt worden sind. Man kann aktiv selbst etwas dagegen tun, indem man bestimmte Lebensmittel meidet. Gewisse Einschränkungen in der Lebensmittelauswahl sind nichts im Vergleich zum Gewinn an Lebensqualität durch die Beseitigung bzw. Minderung der Beschwerden. Außerdem ist es glücklicherweise so, dass der Rückgang des Enzyms, der den Beschwerden zu Grunde liegt, durch eine zeitweilige Umstellung der Ernährung gestoppt werden kann. Die Patienten vertragen dann häufig wieder Fruchtzucker in der Nahrung.